Eine Homepage für die Opfer an Europas Außengrenzen: Jährlich sterben tausende Asylsuchende bei der gefährlichen Überfahrt von Afrika nach Europa. Viele bleiben namenlos. Wir, die Angehörigen und Freunde von Opfern einer Überfahrt im August 2009 haben uns vereint: wir wollen gemeinsam trauern und auf die Grausamkeit der EU-Politik in Hinblick auf die Außengrenzen aufmerksam machen. Auf dieser Homepage werden wir erzählen wer wir, die Familie und Freunde der Opfer im Mittelmeer, sind und berichten, wie grausam und qualvoll unsere Liebsten im Mittelmeer umgekommen sind. Wir versuchen, uns nicht von der Trauer und dem Schmerz, die uns täglich begleiten, bestimmen zu lassen, sondern wollen auch schöne Erinnerungen wach halten und stark bleiben im Kampf für die Rechte von Menschen, egal welcher Herkunft sie sind. Unser Ziel ist es zu verdeutlichen, dass die toten Bootsflüchtlinge Menschen sind wie Du und ich, Eltern, Schwestern, Brüder, Söhne, Töchter, Freunde. Sie werden täglich und stündlich vermisst, nie werden wir aufhören, uns ihrer grausamen Geschichte zu erinnern.
Unser zweites Anliegen ist, Zeugen zu finden, die auf vorbeifahrenden Schiffen das havarierte Flüchtlingsboot gesehen haben als es 23 Tage am Mittelmeer unterwegs war. Zudem wollen wir wissen, ob irgend jemand die HIlfeschreie der Bootsinsassen weitergeleitet hat - dh. maltesische oder italienische Behörden informiert hat.
Bitte helfen Sie uns dabei, die Wahrheit zu finden. Wir glauben nicht, dass Menschen ohne schlechtes Gewissen die Hilfeschreie des Flüchtlingsbootes ignoriert haben und einfach vorbeifuhren. Es ist aber nicht nachvollziehbar, dass mehr als zehn Schiffe pro Tag einfach vorbeifuhren an den verzweifelten und hilfeschreienden Bootsinsassen, ohne italienische oder maltesische Behörden zu benachrichtigen.
Wir müssen herausfinden, warum unsere Lieben nicht gerettet wurden und wer für ihren Tod verantwortlich ist. Wir bitten alle, die die Flüchtlinge im Schlauchboot gesehen haben und ihnen nicht helfen durften, sich bei uns zu melden. Erleichtern Sie ihr Gewissen, indem Sie uns bei der Wahrheitsfindung helfen - und tragen Sie so dazu bei, dass unsere Toten in Frieden ruhen können.
Dankeschön!