Karu

Die kurze Geschichte Karus (Name geändert, um die Familie in Eritrea zu schützen)

Karu, ein sehr freundlicher und sehr beliebter 21 jähriger Junge stammt aus einer muslimischen Familie. Sein Vater,  ein erfolgreicher Geschäftsmann, zog seine Kinder frei von jeglichem Einfluss auf. Karu ging zu einer privaten Schule, der katholischen Brüderschaft (Lasale School) und erzielte sein Abitur in Sawa, ein Militärkamp in Eritrea. Er spielte sehr gerne Fußball und half seiner Familie in seiner Freizeit in ihren Geschäften. Er war sehr groß und er legte sehr viel Wert auf sein Aussehen. Er lachte sehr gerne.                                                           


Er liebte Feiertage z.B.Ostern und Weihnachtenfeierte er mit seinen Freunden, Ed Al Fater    (Fastenbrechen) und alle weiteren muslimischen Feiertage feierten seine Freunde bei ihm.  Seine Familie wusste, dass Karu an den muslimischen Feiertagen viele christliche und muslimische Freunde mitbringen würde. Dem entsprechend bereitete seine Mutter mit ihrer Haushaltshilfe  mehrere Tage vor dem Festtag alles vor und organisierte für die ökumenische Familie und Freunde das Essen.

Viele Jugendliche versuchten Karu zu ärgern mit den Worten "welcher Religion wohl der Karu angehört?". Für Karu war alles gleich. Es war ihm nur wichtig, dass man an Gott glaubte. Auch mit religionslosen und anderen an "neue" Religionen glaubenden, war er sehr gut befreundet und sagte "jedem das seine". Er selbst fand es toll an Gott zu glauben, weil man u.a. dadurch Stark wird und immer neue Hoffnung schöpft und selbst in Frieden lebt, meinte er. Er arbeitete sogar bei Kirchenrenovierungen ehrenamtlich mit.


Er war der beste Freund seiner Mutter. Er war traurig, wenn seine Mutter traurig war. Er war auch der beste Freund des Vaters und er war auch der einzige in der Familie, der dem Vater sagte, wie sehr ihn die ganze Familie brauchte und nicht nur das Geld, was der Papa mit nach Hause brachte. Sein Vater sah in Karu den Stammhalter, der eine Geschichte über seine Familie schreiben werden würde. Die ganze Familie war mit Stolz erfüllt und viele Menschen beneideten die Familie, wie toll der kleine Karu wohl erzogen worden war und dass er eine so tolle Persönlichkeit geworden ist. Karu verlor vor Jahren zwei Brüder und eine Schwester im Krieg (als Soldaten), daher hat er immer darauf geachtet, dass die Eltern den Tod ihrer Kinder akzeptierten und nicht daran kaputt gehen.

Nach seinem Abitur wollte Karu Medizin studieren, was die Regierung ihm nicht erlaubt hat. Er musste weiter dem Militär dienen, bis er eines Tages im Sudan ankam. Als seine Mutter dies erfuhr,  folgte sie ihm bis in den Sudan und wollte Karu nach Hause holen. Karu war fest entschlossen nie wieder nach Eritrea zurückzukehren, solange die politische Situation in Eritrea sich nicht gebessert hat. Seine Mutter bat ihn nach Saudi Arabien zu fliegen, da viele Familienangehörige der Mutter dort leben. Karu wollte nicht nach Saudi Arabien fliegen, mit der Begründung, dass das Land für ihn zu "konservativ und Moslem orientiert"  war.

Er versprach der Mutter im Sudan zu bleiben. Die Mutter kehrte nach Eritrea zurück. Einige Monate später erfuhr die Familie, dass Karu in Libyen gesehen worden war. Sie suchten nach ihm. Der Vater kam sogar in den Sudan, weil er nicht glaubte, dass sein Sohn  in  Libyen gesehen worden war.


Als Karus Vater nach Eritrea zurückkehrte, lag seine Frau schwer krank im Bett und starb zwei Wochen später. Am Tage der Beerdigung der Mutter von Karu erfuhr die Familie auch den schrecklichen Tod des geliebten Sohnes. Karus Vater lebt nun mit seinem kleinen Sohn und seiner Haushaltshilfe allein. Er gab die Geschäfte auf, weil er sich um den kleinen Sohn kümmern muss. Er hat Diabetes und Bluthochdruck bekommen.

Karus Vater sagte: "Jeder Europäer und besonders die EU-Politiker sollen sich im Spiegel anschauen und sich fragen, warum dieser junge Mann so qualvoll sterben musste. Als Hitler mit der Judenvernichtung begann, sagten viele, dass es sie nicht betrifft und haben alles wissend die Juden vernichten lassen.
Als er Homosexuellen und behinderten Menschen tötete, sagten sie auch, dass es sie nicht betrifft und haben dabei zugesehen bis "er" fast gesamt Europa angriff.
Nun  ist es nur ein Beginn des Vernichtungsplans der europäischen Politik. Wen es als erstes betrifft,  ist für sie egal. Der Plan der Politik ist nur Menschenleben zu opfern, um die anderen Europäer von ihren "Schmutzigen Geschäften“ abzulenken. Die Afrikaner werden nur instrumentalisiert,  weil der Westen hier in Afrika einwandert, Rohstoffe erbeutet und die diktatorische Regierungen unterstützt, damit junge Menschen hier in Afrika keine Existenz aufbauen, flüchten und in den europäischen Gewässern qualvoll sterben.“

"Es ist für mich nicht das erste Mal ein Kind auf traurige Weise verloren zu haben. Nur der tragische und traurige Tod von Karu und den anderen ist unerträglicher, schmerzhafter und von unvergesslicher Trauer, der uns und unseren nachkommenden Generationen unser ganzes Leben begleiten wird. Ich kann nicht einmal beten, so groß ist mein Schmerz. Ich kann nachts nicht einschlafen, weil ich sehe, wie mein Sohn und die anderen um ihre Leben kämpfen und keine Hilfe finden. Ich sehe Tag und Nacht wie abgemagert und verzweifelt die Junge Leute im Schlauchboot um ihr Leben kämpfen und große und kleine Schiffe, die an unseren Kindern vorbeifahren, ohne Hilfe zu leisten. Wie soll ich beten, wenn ich mich vor Trauer und Schmerz kaum bewegen kann?"

 

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